Freiheit ohne freien Willen – Torben Halbe

Liberalkonservative Denkansätze für das 21. Jahrhundert

Die Vorstellung, unsere Freiheit sei ein Geschenk, das uns ein magischer freier Wille automatisch vorbeibrächte, unterschlägt unsere Verdienste. Freiheit war immer das Resultat harter Arbeit vor Ort, im Sinne von wirtschaftlichen, aber auch zwischenmenschlichen Leistungen. Sie muss, wie jede Ordnung, der Entropie abgerungen werden. Diese individuelle Arbeit vor Ort ist zunehmend gefährdet durch Technokraten aus Berlin, Brüssel und dem Silicon Valley sowie durch jugendliche Aktivisten und die ihnen hinterherlaufenden Menschenmassen, die allesamt glauben, sie könnten und sollten alternativlos und allgemeinverbindlich festlegen und umsetzen, was gut, schön und richtig sei. Diese Zentralisten behaupten, staatliche Gremien, wissenschaftliche Studien oder moralistische Beiträge in den sozialen Medien seien sämtlichen lokalen Entscheidungsmechanismen überlegen. Dabei machen zentrale Strukturen deutlich mehr Fehler als lokale, sie können diese nur besser verstecken. Doch noch ist nicht alle Hoffnung verloren: Anders eingesetzt könnte die Technologie des 21. Jahrhunderts zu einem Segen für die lokale Erarbeitung von Freiheit wider Entropie und Zentralismus werden, weil sie bisher ungeahntes dezentrales Wirtschaftswachstum sowie lokale Selbstverwaltung ermöglicht.

  • Preis: 26,90 Euro

  • Erscheinungsdatum: 8. Dezember 2020

  • Format: 588 S. / 21,5 x 13,5 cm

  • ISBN 978-3-948496-16-6

Beschreibung

Da ordnende Leistungen Bedingungen für Individualität sind, folgt daraus unmittelbar, dass sämtliche Strömungen, die sich pauschal gegen Machtausübung auf andere Menschen oder auf die Natur wenden, unfreiheitlich sind. Ohne Macht auf andere Menschen und auf seine natürliche Umgebung auszuüben, kann ein Mensch sich keine Individualität erarbeiten. Umgekehrt können wir sämtliche Strömungen, die behaupten, man sei erst und nur dann frei, wenn nichts und niemand mehr Macht auf einen ausübe, unfreiheitlich nennen. In einem solchen Zustand würde die Individualität eines Menschen sofort beginnen, zur Zufälligkeit hin zu zerfallen. Wir benötigen den Einfluss anderer Menschen und unserer räumlichen Umgebung unbedingt! Beide Faktoren müssen uns Individualität gleichsam aufzwingen!


(…)
Nietzsche schrieb in „Götzen-Dämmerung“ berühmterweise „Was mich nicht umbringt, macht mich stärker“. Das ist ziemlich genau, was wir hier beobachten. Wir müssen es nur folgendermaßen ergänzen: „Was mich nicht umbringt, macht mich stärker, solange es regelmäßig ist“. Denn nur dann ergibt sich die Möglichkeit vertikaler Spezialisierung darauf. Auf den Zufall kann man sich nicht spezialisieren. Lokale Unterdrückung gibt es also nicht. Leidet jemand unter der lokalen Ordnung, dann ist das nicht schlecht, sondern individualitätsfördernd. Er kann sich besser an die lokalen Verhältnisse anpassen (wie z. B. ein Kind, das eine Lektion der Eltern akzeptiert) oder diese Verhältnisse durch Teilnahme an den lokalen Konflikten zu ändern suchen oder eben ausreisen.

Torben Halbe

Über den Autor

Torben Halbe (geboren 1988) erwarb die in dieses Buch einfließenden Beobachtungen und Kenntnisse zu
• Stärken selbstbestimmter lokaler Informationsverarbeitung und Wirtschaft: Während seiner Kindheit und Jugend in Schmallenberg im Sauerland (und regelmäßigen Besuchen danach)
• Entropie und Information aus naturwissenschaftlicher und philosophischer Sicht: Aus seinem Studium der Biologie an der renommierten ETH Zürich (2007-2014), in dem er sich im Bachelor auf Chemie und im Master auf Neurowissenschaften spezialisierte
• Informationsübertragung zwischen Menschen: Aus seinem Jahr als Lehrer für Biologie und Chemie in Schmallenberg
(2016/17) und dem anschließenden Studium der Wissenschaftskommunikation in Sudbury, Kanada (2017/18)
• Schwächen zentralistischer Informationsverarbeitung und Problematik massenmedialer Propaganda: Aus seiner Auseinandersetzung mit Umweltverbänden, Aktivisten und technokratischen Gremien im Rahmen seines ersten Buchs
(„Das wahre Leben der Bäume“, WOLL-Verlag 2017) und im Rahmen seiner Arbeit für die Interessenvertretung der deutschen Forstwirtschaft im politischen Berlin (seit 2018)

Auszüge

„Frei sei jemand dann, wenn seine Interaktion zwischen Körper und Umgebung individuell ist. Denn das ist nichts anderes als das individuelle Verhalten, das man jahrtausendelang als Resultat des freien Willens sah. Nur, dass wir den freien Willen dafür nicht mehr brauchen.“

 

„Menschen ‚wollen‘ also ihre Umgebung nicht gestalten, sie müssen, wenn sie sie selbst bleiben wollen, und erst recht, wenn sie sich verbessern, also weiter auf das, was sie eben so tun, spezialisieren wollen.“

Wir leben in Zeiten zunehmender Zentralisierung und Monopolisierung: NGOs, Medien, Parteien und die jeweilige Regierung fordern ständig zentrale, einheitliche „Lösungen“ für „gesellschaftliche Probleme“, die sie vorher selbst erfunden haben. Gelöst werden diese imaginären Probleme nie, aber ein riesiger und teurer Apparat zu ihrer Bearbeitung, Erforschung und medialen Selbstrechtfertigung wird geschaffen und genährt. Das alles auf Kosten der Steuerzahler.

Und dieses Steuerzahlen soll ohne Mit-, geschweige denn Widerrede erfolgen. Die politische Repräsentation im Sinne eines Informationsflusses individueller Aussagen von der Fläche hin zu den zentralen Entscheidern ist auf einem Tiefpunkt. Denn wer nicht zur Regierung gehört oder zu den „guten und gerechten“ Massenbewegungen, Haltungsmedien und NGOs, darf nichts sagen, ohne in diverse Ecken gestellt oder zumindest niedrige Beweggründe unterstellt zu bekommen.

Neben dieser politischen findet auch eine wirtschaftliche Monopolisierung statt: Großkonzerne passen sich an die überbordende Regulierung an oder gestalten diese gleich mit, während Selbstständige und Mittelstand unter Bürokratie, Steuern und Abgaben ächzen und nicht repräsentiert werden.

Darum habe ich diesen Blog zum Dezentralismus gestartet! Dezentrale Strukturen sind die Chance, um Wirtschaftswachstum, Wohlstand, Mitbestimmung, Eigenverantwortung, Individualität und Freiheit nach Deutschland und in die westliche Welt zurückzubringen, bevor sie für immer verloren sind.

Hier geht es zu meinem Blog! https://dezentralismus.de/