
Von der Jahrtausendwende bis zur Zeitenwende
Täglich 88 Wörter. Prägnant, pointiert, persönlich.
Bodo Zapp, langjähriger Chefredakteur der Westfalenpost, hat über viele Jahre jeden Morgen die Titelseite seiner Zeitung mit einer Glosse eröffnet – die „Stimme der Heimat, das Echo der Welt“. Für tausende Leserinnen und Leser begann der Tag mit einem Lächeln, einem Stirnrunzeln oder einem Aha-Moment. Guten Morgen, Zapp! wurde zum Ritual.
Nun sind die besten dieser Miniaturen versammelt – aus den Jahren 1999 bis 2011 und, überraschend aktuell, aus dem Herbst 2024 bis 2025. Denn Zapp hat den Bleistift noch einmal gespitzt. Im digitalen Format auf der Website des WOLL-Magazins kommentierte er erneut die Lage der Welt – inmitten von Krisen, Klimawandel, KI und Kriegen – immer mit Witz, Verstand und Haltung. Was als tägliche Glosse begann, wurde zu einem besonderen Stück Zeitgeschichte. Dieses Buch lädt ein zum Blättern Wiederentdecken und Schmunzeln – ein kleines, kluges Nachschlagwerk zwischen Jahrtausendwende und Zeitenwende.
Softcover - Preis: 17,90 Euro
Erscheinungsdatum: Juni 2025
Format: 208 Seiten
ISBN 978-394849695-1
Vowort
Zapp doch mal!
Im Sauerland sagt man nicht viel. Aber wenn wir was sagen, dann sitzt’s. Wenn wir was schreiben, dann kommt so etwas raus wie das hier: Guten Morgen! Zapp doch mal! von Bodo Zapp. Spitzzüngig und humorvoll wie ein Frühschoppen im Dorfgasthof. Und das immer mit dem klaren Blick auf das, was die Welt bewegt. Oder was sie besser bleiben lassen sollte.
Zapp ist kein Mann fürs diplomatische Feuilleton. Er ist ein Mann fürs wahre Leben. Da, wo ein Wort ein Wort ist, und der Handschlag noch zählt. Wo das Blöken der Schafe oft ehrlicher klingt als manche politische Debatte. Wobei, seit Mai regiert ja ein Sauerländer im Kanzleramt. Unser Friedrich. Der mit dem Slogan: „Mehr Sauerland für Deutschland.“
Ich kann da nur sagen: Wenn das stimmt, dann ist dieses Buch ab sofort Pflichtlektüre im Kabinett. Denn mehr Sauerland, das heißt: mehr Klartext, mehr Bodenhaftung, mehr trockener Humor. Dinge, von denen Berlin dringend mehr gebrauchen könnte. Und Bodo Zapp hat diesen Sauerland-Spirit, in der Zeit als Chefredakteur der heimischen Tageszeitung und von September 2024 bis Ende Februar 2025 auf der Website des WOLL-Magazins in wenige Worte gefasst. Was mir an seinen Glossen besonders gefällt: Sie sind nie nur gegen, sondern immer auch für etwas. Für Nachdenklichkeit. Für eine gesunde Portion Selbstironie. Und vor allem für den gesunden Menschenverstand. Und das ist, bei aller Bescheidenheit, ein Rohstoff, der hier in der Region reichlich vorkommt. Kurz gesagt: Zapps Texte sind wie der Sauerländer selbst: außen rau, innen herzlich, fast immer mit einem Sinn für das Komische im Ernst. Dieses Buch ist kein selbstgefälliger Ratgeber, sondern ehrliche Handarbeit. Keine Belehrung, sondern ein Schmunzeln mit Tiefgang.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen – und dem neuen Bundeskanzler vielleicht einen kleinen Hinweis: Wenn er wirklich mehr Sauerland will, soll er umgehend mit diesem Buch anfangen.
Mit besten Grüßen und einem verschmitzten Rat: Zapp doch mal!
Walter Mennekes
Bodo Zapp
Über den Autor
Bodo Zapp hat als Chefredakteur der Westfalenpost von Ende des vorigen Jahrhunderts bis in die zweite Dekade des neuen Jahrtausends jeden Tag auf der Titelseite „Stimme der Heimat – Echo der Welt“ eine Glosse zum Tag geschrieben. 88 Wörter, 555 Zeichen. Guten Morgen, Zapp!

Beispiele Zapp-Glossen
Glosse vom 10. Januar 2011 und 28. Februar 2025
10. Januar 2011
Ich fahre gerne Bahn. Man lernt Menschen kennen, auch ohne Unterhaltung. „Alleiner“ am Steuer kommen zwar ebenfalls von A nach B (beim Stau notfalls über Posemuckl), sind aber einsam. Wie interessant ist es dagegen, Mitreisende zu beobachten! Heiteres Beruferaten für unterwegs. Den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein sieht man in der Bahn übrigens genau: Männer haben einen Knopf im Ohr, manche die Flasche in der Hand. Frauen lesen Bücher. Nur nicht in Posemuckl. Da hält kein Zug
28. Februar 2025
Wo biss wech? Von Niedereimer! Was machse? Kanzler! Willse mich veräppeln? Nee, nix mit Apri, April. Der Merz kommt erst! Wenn das Omma Brilon noch erlebt hätte! Wie isser so, der Sauerländer? „Groß und wohlgebaut, er hat wenig gemeidige Formen“, weiß die Dichterin aus Flach-Westfalen. Wir wissen, dass die von hier auf dem Boden bleiben, auch wenn es hoch hinaus geht. Sagt ja auch dem Fritz seine Charlotte. Wo jetzt Leute von Welt Vertellekes machen, weill man die Kirche im Kanzler-Dorf lassen. Wie kommse dahin? „Zur Friedrichhöhe“ eingeben, klar doch.