Rock ’n‘ Roll war woanders. Eine Jugend in der Sauerländer Schlagerhölle.
Man sollte es kaum glauben, aber auch im Sauerland kann man sich fühlen, als lebe man, pardon, am Arsch der Welt. Zumindest dann, wenn man sich als Jugendlicher in die Welt hinein träumt. Und die ist eben nicht die des alltäglichen Schlager-Marathons, dem sich so mancher genüsslich ausliefert. Heutzutage gibt es unzählige Möglichkeiten, sich den ganz eigenen Soundtrack des Lebens zusammenzustellen. In den 1970er Jahren aber ließ sich Rock ’n‘ Roll allenfalls zwei Mal pro Woche über das Radio genießen. Michael Martin erzählt wunderbar augenzwinkernd vom Überlebenskampf einer Jugend in der Schlagerhölle.
Preis: 14,90 Euro
Erscheinungsdatum: Oktober 2014
Format: 224 S. / 19,5 x 11,5 cm / Softcover
ISBN 978-3-943681-468
Beschreibung
Die Leiden des jungen Martin – Wenn man im Sauerland mit einer Überdosis Schlager und allzu seltenen Prisen Rock aufwachsen muss …
Das Heranwachsen – halb Kind, noch nicht ganz Erwachsener – ist eine Herausforderung, eine unterhaltsame noch dazu, wie nicht wenige Romane belegen. Wobei der Unterhaltungswert sich oftmals eher erst in der Rückschau einstellt. Denn ganz nach den Gegebenheiten in Heimatort, Familie, Freundeskreis oder Schule kann das Unternehmen „Erwachsenwerden“ auch manche Prüfung bereithalten, wenn nicht gar zur Hölle werden. Wie es sein konnte, im Sauerland der Siebziger Richtung 18. Lebensjahr zu stürmen und zu drängen und dabei Tag für Tag von Schlagermusik beschallt zu werden, hat Michael Martin in seinem wunderbar unterhaltsamen Rückblick auf eine „Sauerländer Jugend in der Schlagerhölle“ beschrieben. In seinen eigenen Worten klingt das so:
„Geile Rockmusik gab’s pro Woche nur zwei Stunden auf den beiden Sendern, die ich am Arsch der Welt mit Ommas ollem Radio empfangen konnte. Dabei wohnte ich in den Siebzigern nicht mal in der Ostzone, sondern in einer Arbeitersiedlung mit in den Regenwäldern des Sauerlands. Rock ’n‘ Roll war woanders, zuhause gab’s nur Schlager. Von morgens bis abends, die volle Dröhnung von Adamo bis Frank Zander. Jeder sang mit, meine ganz bekloppte Mischpoke. Einige besonders hartnäckige Ohrwürmer verbinde ich heute noch mit den schrägen Geschichten und schrulligen Typen dieser Zeit. Mit dem Uschimagneten von Vetter Jürgen, mit dem Zauberschlumpf Onkel Hannes oder der heiß begehrten Tuppertante. In diesem Buch finden Sie die besten Stories und meine Soundtracks dazu.“
Michael Martin
Über den Autor
Wen auch immer es in die Welt hinaus zieht: von seinen Wurzeln kann man sich nie wirklich trennen. Michael Martin hat es nach seiner Kinder- und Jugendzeit im märkischen Werdohl zum Studium nach Berlin gezogen, schließlich gar über den Kanal nach England. Dort lebt er inzwischen auch und arbeitet erfolgreich in der Marketing- und Werbebranche. Kreativität bedeutet für den Wahl-Engländer aber vor allem auch das Schreiben als Sauerländer Autor. Ob Märchen- oder Sagenwelt, ob Jugenderinnerungen, die Schützenfeste und die weite Welt der Bräuche oder die Sprachschätze des Sauerländischen, der „schönsten Sprache vonner Welt“: Seine Bücher sind das Nonplusultra für jeden, der sich dem Herz und der Seele des Sauerlands und seiner Bewohner nähern möchte.